Zusammenfassung

Zusammenfassend kann man folgende Punkte als typische Merkmale der psychedelischen Erfahrung definieren.

• Zugänglichkeit zu unterbewussten Material
• Auflockerung der Grenzen des Ich
• Freiwerden und Flexibilität der Gedanken
• intensivierte Aufmerksamkeit und erhöhte Konzentration
• Auflösung von Wahrnehmungskonstanten
• erhöhte Aufnahmefähigkeit für visuelle Bildwelten und Phantasien besonders symbolischer und mythologischer Art
• Verfeinerung des Einfühlungsvermögens
• Beschleunigung der Denkgeschwindigkeit
• regressive (rückläufige) Egofunktionen
• scheinbares Erkennen der Vorgänge und Organe innerhalb des Körpers
• das Erkennen tiefer psychischer und geistiger Ebenen des Ich in manchen Fällen verbunden mit der Fähigkeit zu tiefem religiösen und mystischem Erleben

Diese Aufstellung betrachten viele Psychologen als Hauptkomponenten des schöpferischen Prozesses.
Oft bewirkt das Erlebnis gesteigerte Schaffenskraft und erhöhte Inspiration, die dann tage-, wochen-, monate- oder jahrelang anhalten kann. In günstigen Fällen kommt es dazu, dass die psychedelische Erfahrung die gesamte menschliche Persönlichkeit radikal und zu ihrem Vorteil umformt. So sind einige Künstler erst nach einer solchen Erfahrung zur Kunst gekommen. Bei anderen kann man einen radikalen Stilwandel oder Umgestaltung des Werkes erkennen, wie zum Beispiel bei Ernst Fuchs. Vor seinen Drogenerfahrungen hatte er sich mehr dem Dämonischen zugewandt. Seine frühen Bilder waren die Darstellungen einer qualvollen, menschlichen Hölle, ähnlich den Werken von Bosch. Sein Stil hatte sich über Jahre entwickelt und schien fast etabliert und war im strengsten Sinne surrealistisch. Seine späteren Arbeiten wirken feierlich und zeugen von einem universellen Gefühl.
In seinem Buch "Architectura Caelestis" prägt Fuchs den Begriff "verschollener Stil"
Er entdeckt den Stil in allen Kulturen aber auch in der Natur, wo die Urwelt zutage tritt.
"Er kommt aus der Tiefe der Seele, sein Schlüssel ist Tiefe, Versenkung, völlige Selbstvergessenheit und Meditation."